Passanten melden Waldbrand: Feuer nur in Gartenhütte

Nach drei von der Polizei bestätigten Fällen der Brandstiftung in der Stadt Senden (Lkr. Neu-Ulm) auf der bayerischen Seite der Iller deutet nun alles darauf hin, dass auch in der württembergischen Nachbarschaft absichtlich Feuer gelegt wurde:

Am frühen Samstagmorgen gegen 02.45 Uhr bemerkte eine Frau, die auf halbem Weg zwischen Dietenheim und Regglisweiler (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg) auf der Landesstraße 260 unterwegs war, hellen Feuerschein etwa zweihundert Meter östlich der Straße, nahe bei den dortigen Fischweihern. Da sie aufgrund des von Weitem sichtbaren Feuers zunächst annahm, dass es sich um einen Waldbrand handelte, nannte sie dieses Stichwort auch bei dem Notruf, den sie sofort über 112 absetzte. Die Feuerwehr Dietenheim rückte rasch mit zwei Löschfahrzeugen und rund 20 Aktiven aus. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle mussten die Feuerwehrleute feststellen, dass eine Gartenhütte auf einem von Büschen und Bäumen umrahmten Grundstück westlich des nördlichen der beiden Weiher in Vollbrand stand. Da die Lage gut überschaubar war, konnte die Drohnenstaffel des Alb-Donau-Kreises, die wegen der Meldung „Waldbrand“ automatisch mit alarmiert worden war, ihre Anfahrt aus Munderkingen abbrechen. Die Besatzung des ersten Dietenheimer Löschfahrzeuges begann sofort mit den Löscharbeiten mithilfe des darin mitgeführten Wasservorrates.

Währenddessen ging das zweite Fahrzeug bei der Gießenbrücke an der L 260 bei der Einmündung des Zufahrtsweges in Stellung, wo die Mannschaft eine Saugleitung in den parallel zur Straße verlaufenden Gießen aufbaute und von hier aus rund 200 Meter Versorgungsleitung zum Brandobjekt legte. Als diese Leitung stand, konnte die brennende Hütte schnell abgelöscht werden, nachdem schon zuvor ein Übergreifen auf die Umgebung verhindert worden war. Mit der Wärmebildkamera wurde geprüft, ob noch Glutnester vorhanden waren, und schließlich wurde das verbrannte Gebälk vollends abgerissen. Mehrere Polizeistreifen nahmen Ermittlungen zur Brandursache auf, indem sie zum einen Zeugen und den inzwischen eingetroffenen Grundstücksbesitzer befragten und zum anderen die verkohlten Reste des Gebäudes in Augenschein nahmen. Schließlich blieb nur die Vermutung, die dann im Polizeibericht in die Überschrift aufgenommen wurde, wo von einem „Verdacht der Brandstiftung“ die Rede ist. Deshalb übernahm anschließend die Kriminalpolizei die weitere Ermittlungstätigkeit, in deren Verkauf es laut Polizeibericht gelang, Spuren zu sichern. Näheres wird dazu von der Polizei noch nicht bekanntgegeben. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund fünftausend Euro. (wis)

Zeitung: Illertisser Zeitung

Datum: 24. September 2022